Heute startet die zweite 24-Stunden-Wanderung der DAV Sektion Gießen-Oberhessen. Leider haben sich in diesem Jahr von den über 3000 Mitglieder der Sektion, nur 5 gefunden die sich dieser Aufgabe stellen…..
Aber das nur am Rande. Geplante Treffzeit ist 04:30 Uhr in Eichelsdorf am Fuße des Vogelsberges. Aus dem letzten Jahr ist Uli mit dabei. Außerdem wandern Klaus und Ernst sowie Melanie und ich mit. Klaus und Ernst sind zwei ältere „Wanderhaudegen“ und Melanie ein Mädel aus Gießen, die gerade an ihrer Doktorarbeit in Tiermedizin arbeitet. Somit also eine bunt gemischte Gruppe.
Für die Versorgung haben sich wie im letzten Jahr Thomas Be., meine Frau (ja Frau inzwischen), Uli und Kerstin bereit erklärt. Dafür schon mal hier meinen Dank!
04:40 Uhr
Thomas Melanie Barbara und ich kommen am Treffpunkt 10 Minuten zu spät an. Das geht ja gut los. Uli, Ernst und Klaus warten schon. Ernst begrüßt uns gleich mit einem Hinweis auf die Uhrzeit. Barbara sammelt das Geld für Verpflegung ein und nach einem, noch etwas dunklen, Gruppenfoto sind wir unterwegs. Die erste Etappe soll uns über den Vulkanwanderweg bis nach Ulrichstein führen.
09:10 Uhr
Wir haben die ersten Kilometer geschafft und sind in Laubach angekommen. Die Gruppe taut so langsam auf und es macht richtig Spaß bei diesem schönen Wetter zu wandern. Thomas Be. und Barbara haben im Schlosspark schon Tisch und Bänke aufgebaut und wir genehmigen uns erst mal ein kräftiges Frühstück.
11:30 Uhr
Wir machen eine kurze Pause an einer ehemaligen Mühle die nun zu einer Gaststätte umgebaut ist. Leider hat sie wohl noch geschlossen. Nach einer kurzen Zeit kommt jedoch jemand zu uns und nimmt die Bestellung auf. Gemütlich schlürfen wir unseren Kaffee und Ernst gibt eine Runde Wildschweinwurst aus.
13:50 Uhr
Die erste große Etappe ist fast geschafft. Zwischen Kölzenhain und Ulrichstein machen wir eine kurze Pause an einer Grillhüte. An dieser Hütte am Hauberg haben wir schon die ein oder andere Nacht verbracht (TzdJ 2007, Vulkanwanderweg 2008). Von hier aus werden wir nicht mehr viel länger als eine Stunde brauchen bis die nächste Versorgung ansteht.
15:00 Uhr
Wir erreichen die Burg in Ulrichstein. Oben wartet schon das gesamte Organisationsteam. Mitten in den alten Ruinen haben sie in der Sonne Tisch und Bänke aufgebaut. Es wird gegessen und gelacht. Bei diesem Wetter möchte man gar nicht mehr aufstehen, doch nach 50 Minuten Pause geht es auch für uns weiter.
17:20 Uhr
Wir erreichen die Quelle der Nidda. Ernst und Klaus nehmen erst mal einen Schluck von dem kühlen Quellwasser. Von hier aus soll es zum Geiselstein und von dort zum Taufsteinturm gehen.
18:30 Uhr
Wir sind an der höchsten Stelle unserer Wanderung, dem Taufsteinturm, auf 774 Meter ü.N.N. angekommen. Von hier oben hat man eine super Aussicht, bis in die Rhön auf der einen Seite und auf der anderen bis tief in die Wetterau. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur nächsten Versorgung.
19:15 Uhr
Bei blauem Himmel und Sonne satt erreichen wir den Hoherodskopf. Thomas, Uli und Kerstin haben für uns schon alles aufgebaut. Von unserem Platz aus haben wir eine schöne Sicht ins Tal. Ernst versorgt den Fuß von Melanie, an dem sich eine Blase gebildet hat. Die Gruppe ist nun schon fast 15 Stunden unterwegs, aber es zeigen sich noch keine Ermüdungserscheinungen. Ich habe in diesem Jahr ein gutes Gefühl das alle Teilnehmer die Wanderung erfolgreich beenden werden. Gegen 20:00 Uhr geht es für uns weiter Richtung Segelflugplatz.
21:00 Uhr
Die Gruppe erreicht den Bilstein mit 666 Metern Höhe. Hier oben erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang. Eine Gruppe der hiesigen Feuerwehr hat auf dem Bilstein einen Maibaum gestellt und ein Lagerfeuer entzündet. Nun geht es in die Nacht.
00:15 Uhr
Wir erreichen unseren letzten Versorgungspunkt am Nidda Stausee. Wie immer stehen Tisch und Bänke bereit. Die letzte große Pause steht an. Wir liegen super in der Zeit und haben schon fast 80 Kilometer geschafft. Die Gruppe ist noch gut gelaunt und ab jetzt bleibt keiner mehr zurück. Wir nehmen uns fest vor die Wanderung in dieser Zusammensetzung zu beenden. Gegen 01:00 Uhr geht es für uns weiter.
02:30 Uhr
Wir sehen die ersten Lichter von Eichelsdorf. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell sind. Die 24 Stunden sind ja noch nicht ganz um, also was tun? Wir setzten uns in der Nähe der Kirche auf eine Bank, schalten unsere Stirnlampen aus und schauen in den sternenklaren Nachthimmel. Ein schöner Anblick, doch nach 10 Minuten wird es langsam kühl und so gehen wir weiter.
03:45 Uhr
Nach einer Runde um Eichelsdorf erreichen wir unseren Startpunkt. Damit endet die diesjährige 24 Stunden-Wanderung nach nicht ganz 24 Stunden und knapp 90 Kilometern. Da die Teilnehmer schon wesentlich mehr als 24 Stunden auf den Beinen sind und auch noch eine Heimfahrt vor sich haben ist es für keinen der Beteiligten schlimm, dass jetzt „schon“ Schluss ist.
Mir hat es in diesem Jahr wieder eine Menge Spaß gemacht. Vor allem sind es die Menschen die man auf so einer Wanderung intensiv kennen lernt. Um so viel über einen Menschen zu erfahren braucht man oft Monate oder Jahre, deshalb hatte ich nach 24 Stunden in dieser Gruppe das Gefühl mit „alten Bekannten“ auseinander zu gehen.
Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle noch mal dem Organisationsteam, die im Hintergrund gewirbelt haben und diesen reibungslosen Ablauf erst ermöglichten.