Am Wanderparkplatz Niddaquelle warteten Thomas und Dennis ein letztes Mal auf der Strecke auf mich, bevor sie zum Ziel nach Schotten fuhren. Und hier blieb ich dann auch mal kurz stehen. Es war mir klar, dass ich meine erhoffte Zielzeit bei Weitem nicht erreichen konnte, also machte die eine Minute mit den Jungs reden dann auch nichts mehr. Außer mich wieder zu motivieren.
Irgendwann nach dem Parkplatz kam ich dann auch endlich an die Stelle, von der ich dachte, dass es ab da alles viel leichter wird. Aber wie es ja immer so ist, wurden die Hoffnungen nicht so ganz erfüllt. Das lag aber nicht an der Strecke. Die ging ab der Jugendherberge dann für die nächsten 7 Kilometer fast ausschließlich bergab. Das es nicht viel leichter wurde lag an meinen Beinen. Ihnen machte nun auch bergab kein Spaß mehr. So kam es, dass ich hin und wieder auch bergab nur noch ging und aus dem geplanten „Zeit-gut-machen-bergab“ wurde dann ein „Möglichst-wenig-Zeit-verlieren“.
Aber immerhin war ich auf diesem Streckenabschnitt nicht mehr ganz alleine. Ein paar Läuferinnen und Läufer des Halbmarathons waren in der Nähe und ich wurde dann auch noch von einem Marathonläufer überholt. Also war ich auf der richtigen Strecke.
Nach den 7 Kilometern bergab, kurz vorm Ziel bei fast genau Kilometer 40, überquerten wir beim Vogelpark Schotten die Straße. Jetzt gäbe es eine fast ebene Strecke zum Ziel, die auch ziemlich genau auf die Marathondistanz kommen würde. Aber die Streckenplaner haben sich noch eine kleine „Gemeinheit“ ganz für den Schluss aufgehoben.
„Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo noch eine Steigung her!“
Unbekannter Läufer am Rande der Erschöpfung
Statt also hinter dem Vogelpark direkt Richtung Schotten abzubiegen, ging es für uns noch einmal bergauf Richtung Götzen. Nochmal 2 Kilometer mit ca. 100 Höhenmetern, die mir dann auch die aller letzte Kraft aus den Beinen saugte. Aber das Ziel kam ja immer näher und die Schinderei würde bald ein Ende haben. Von Götzen ging es dann nun schlussendlich wirklich bergab. Die letzten 2 Kilometer waren dann einfach nur noch Durchhalten und Kräfte mobilisieren, um im Ziel nicht ganz so kaputt auszusehen.
Dann war es geschafft.
Ziemlich kaputt, aber stolz auf die Leistung kam ich nach 4:34h im Ziel an. Ohne Blase wegen unbekannten Schuhen (ich hatte allerdings 300 Meter vorm Ziel ein Steinchen im rechten Schuh). Ohne, das es unterwegs nochmals geschneit oder geregnete hätte. Ohne das durch den Schnee die Markierungen nicht mehr zu finden gewesen wären und ich mich verlaufen hätte. Alle Befürchtungen wegen der Bedingungen hatten sich im Endeffekt nicht bewahrheitet. Trotz, oder wegen des Wetters, war es ein toller Lauf! Danke an alle, die diesen Lauf ermöglicht haben! Un danke an Thomas und Dennis für die Unterstützung unterwegs.