Wintertour ohne Schnee im Allgäu

Aus der Reihe Outdoor-life-Classics

Allgäu im Dezember Dezember 2006

Es ist Dezember und eigentlich geht man zum Skifahren in die Berge. Aber nicht in diesem Jahr. Die Berge im Allgäu sind noch zum größten Teil schneefrei, nur in den Nordhängen liegt ein wenig. Ich habe mir eine dreitägige Tour im Naturschutzgebiet rund um den Hohen Ifen im Allgäu vorgenommen.

Ich parke mein Auto genau auf der deutsch – österreichischen Grenze zwischen Sibgratsgfäll und Oberstdorf. Gegen 17oo Uhr gehe ich bei Vollmond und sternklarem Himmel los. Ich steige noch ca. 1 bis 2 Stunden im Licht des Vollmondes auf. Eine Stirnlampe brauche ich bei diesem Licht nicht. Einige Minuten nach der Kratzern Alm schlage ich mein Nachtlager in einer alten Viehhütte auf. Zuerst will ich auf dem kleinen Dachboden schlafen, doch dort wimmelt es nur so vor Kornkäfern. Also runten auf den staubigen Boden der kleinen Hütte. Die Nacht ist klar und mit 3 bis 5 Grad untern Null auch kalt.

Der nächste Morgen beginnt mit Sonne. Ich steige über den Gottesacker aufs Hahnenköpfle ( 2143 Meter). Hier muss ich mich auf dem nordseitigen Aufstieg durch teilweise knietiefen Schnee kämpfen.

So geht es auch weiter auf den Hohen Ifen, über einen kleinen Steig, der allerdings zum größten Teil eingeschneit ist. Die letzten Meter zum Gipfel legte ich auf dem fast schneefreien Grat zurück und erreiche gegen Mittag den 2230 Meter hohen Gipfel.
Nach einer längeren Pause steige ich über den Eugen Köhler Weg zur Ifersgunt Alpe ab.

Dieses Wegestück geht durch ein Rückzugsgebiet für Tiere also haltet euch bitte an die Tagzeiten. Ach für Skitourengeher gibt es ausgewiesene Routen auf denen man Spaß haben kann ohne die Tiere im Winter aufzuschreken.


Auf einer Bank an der Alpe schlage ich mein Nachtlager auf. Es ist zwar Dezember aber in der Sonne so warm das ich mit T-Shirt und ohne Socken dort sitzen kann.
Bei einer tollen Vollmondnacht habe ich einen beeindruckenden Ausblick ins Tal.


Am nächsten Morgen steige ich auf vereisten Pfaden zur Schwarzwasserhütte ab. Von dort aus geht es nach einer kleinen Pause auf das STEINMANDL, KREUZMANDL, und den FALZER KOPF.

Hier oben genieße ich für einige Zeit die geniale Aussicht bevor ich den langen Marsch zu meinem Auto antrete. Die Stunden vergehen und die Dunkelheit fällt schon über die Berge als ich nach ca. 15 Kilometeren an meinem Wagen ankomme. Eine kleine Wäsche am Fluß bei Minusgraden macht mich wieder fit für die Heimfahrt.